Mit Kochkursen kulturelle Brücken bauen

Ich komme aus Japan und bin ausgebildete Reiseleiterin. Vor 15 Jahren zog ich mit meinem damaligen Mann nach Basel. Anfangs war ich Hausfrau und Mutter. Als meine Tochter neun Jahre alt wurde, änderte sich Vieles in meinem Leben.

Ich komme aus Japan und bin ausgebildete Reiseleiterin. Vor 15 Jahren zog ich mit meinem damaligen Mann nach Basel. Anfangs war ich Hausfrau und Mutter. Als meine Tochter neun Jahre alt wurde, änderte sich Vieles in meinem Leben. Ich lernte Deutsch bei «Lernen im Park». Ein Glück für mich und meine Tochter war der Velofahrkurs für Migrantinnen. Wir wurden sicherer beim Velofahren, im Umgang mit Tramschienen und bisher unbekannten Strassenschildern. Interessanterweise kam bei mir dadurch das erste wohlige Gefühl auf, in Basel integriert zu sein.

Jahrelang engagierte ich mich für eine japanische Müttergruppe. Es fiel mir anfangs schwer, Kontakte mit Einheimischen zu knüpfen. Das Angebot der GGG «Besseres Deutsch durch Begegnung» ermutigte mich, besser Deutsch zu lernen. Bald fiel es mir einfacher, mit den Einheimischen zu kommunizieren. Ich wünsche mir, dass den neu zugezogenen Migrant/-innen mehr Mut zum Deutschlernen gemacht wird. Wenn ich früher die Möglichkeit gehabt hätte, einen Deutschkurs mit Kinderhort zu besuchen, wäre ich sehr dankbar gewesen.

Heute bin ich dank eines Firmen-Gründungskurses eine zufriedene Selbständigerwerbende mit guten Geschäftspartnerschaften. Als Alleinerziehende nahm ich 2015 die Herausforderung an, ein eigenes Geschäft für japanische Kochkunst zu eröffnen. Ich koche nicht nur in Kursen, sondern auch in Museen, auf Messen und bei Privatpersonen. Ich habe schon immer gerne kulturelle Brücken gebaut. Das macht mich glücklich und selbstsicher.

Basel hat eine eigene Mentalität. Ich schätze vor allem die Kinderfreundlichkeit, die Bibliotheken, die liberale und zeitgemässe Schulerziehung, die kulturelle Offenheit. Davon könnte man in Japan viel lernen. Nur wenn die Baslerinnen und Basler Schwyzerdytsch mit mir sprechen, fühle ich mich unsicher. Ich will ja die Einheimischen bei der Kommunikation nicht stören und halte mich dann eher zurück.