Basel soll eine weltoffene Grenzstadt bleiben
Ich bin Tibeter und Schweizer. Ich stehe zwischen zwei Kulturen und Welten. So wie die Mittlere Brücke Gross- und Kleinbasel verbindet, ist es mir ein Anliegen, Brücken zwischen Menschen, Kulturen und Religionen zu schlagen.
Mein Name sagt schon viel über meine Persönlichkeit aus: Ich bin Tibeter und Schweizer. Ich stehe zwischen zwei Kulturen und Welten. So wie die Mittlere Brücke Gross- und Kleinbasel verbindet, ist es mir ein Anliegen, Brücken zwischen Menschen, Kulturen und Religionen zu schlagen.
Als vierjähriges Kind bin ich mit 158 anderen tibetischen Kindern in die Schweiz gekommen. Zwischen 1961 und 1964 wurden wir auf Initiative des Geschäftsmannes Charles Aeschimann aus Olten in Schweizer Pflegefamilien aufgenommen.
Mit 19 Jahren habe ich zum ersten Mal meinen tibetischen Vater in Indien besucht. Ich konnte damals nur «Tashi Deleg» sagen, das heisst «guten Tag» auf Tibetisch. Ich brauchte einen Dolmetscher, um mit meinem Vater kommunizieren zu können. Während dieser Reise ist es mir zum ersten Mal bewusst geworden, dass ich auch Tibeter bin. Ab diesem Zeitpunkt begann eine innere Entdeckungsreise.
Aufgewachsen bin ich in einer katholischen, aber sehr liberalen und weltoffenen Familie in Basel. Mein Grossvater sagte mir immer wieder, ich soll Bücher vom Dalai-Lama lesen. Meine Mama hat mich ermuntert, den Kontakt zu Tibet zu pflegen. So bin ich mit der tibetischen Gemeinschaft in Berührung gekommen und habe die Sprache gelernt. Heute engagiere ich mich im Verein Tibet-Freunde und im International Tibet Network. Dieses Engagement ist für meine tibetische Identität sehr wichtig. Zudem bin ich auch in einer Partei auf lokaler Ebene aktiv und im Vorstand des interreligiösen Forums. Diese Aktivitäten betreibe ich neben meinem Beruf als Lehrer.
Nicht nur das FCB Stadion St. Jakob Park ist mein Lieblingsort in Basel, auch die grossartige Aussicht auf der Mittleren Brücke liebe ich sehr. Die alte Universität am Rheinsprung liegt in der Nähe und symbolisiert das geistige Leben sowie die Offenheit der Stadt. Auf der anderen Seite gibt es gleichzeitig den Hafen zu sehen, und man kann auch beobachten, wie der Rhein weiterfliesst Richtung Meer und Richtung Welt.